Aktuelles

Neuerscheinung

Der Sammelband “Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur” enthält die Beiträge der gleichnamigen AfÖLK-Tagung und ist beim Verlag Frank & Timme gedruckt oder als E-Book erhältlich.

Wie lässt sich die Komplexität der Welt sprachlich erfassen? Die Frage nach den Grenzen des sprachlich Darstellbaren ist so alt wie die Literatur selbst. Vor allem in der österreichischen Literatur sind Sprachkritik und Sprachzweifel präsent. Ihre Traditionslinien von 1945 bis zur Gegenwart stellen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes vor. Sie diskutieren den Einfluss sprachskeptischer Philosophen wie Fritz Mauthner und Ludwig Wittgenstein. Auch die Folgen von Sprachverlust und Schweigen angesichts von NS-Verbrechen und propagandistischem Sprachmissbrauch werden thematisiert. Im Fokus stehen dabei Texte von Elias Canetti, Ingeborg Bachmann, Peter Handke, Franz Innerhofer, Peter Turrini, Peter Rosei, Elfriede Jelinek, Reinhard P. Gruber, Franz Josef Czernin, Thomas Stangl, Ann Cotten und Raphaela Edelbauer.

 

Neuerworbene Bücher

Ein farbenfroher Neuzugang für unsere Österreich-Bibliothek: Die Werkausgabe von Werner Kofler im Sonderzahl-Verlag.

 

Seminarangebot im Wintersemester 2024/25

Prof. Dr. Ralf Bogner: Österreichische Autorinnen der Nachkriegszeit (Hauptseminar)

 

Lesung mit Rhea Krčmářová

Am 18.06.2024 begrüßen wir die Autorin Rhea Krčmářová zu einer Lesung aus Ihrem Roman Monstrosa in der AfÖLK. Die Lesung findet ab 18 Uhr in den Räumlichkeiten der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Gebäude A3 1 auf dem Campus der Universität des Saarlandes statt. Der Eintritt ist frei, die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen.

Ansprechpartnerin: stephanie.blum@uni-saarland.de

Monstrosa  ist feministischer Anti-Diät-Bodyhorror in Zeiten von Social Media.

Informationen, Buchtrailer, erste Rezensionen (u.a Die Presse und Deutschlandfunk)  und den Link zur Leseprobe finden Sie hier.

 

Tagung: Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur (von 1945 bis zur Gegenwart)

Universität des Saarlandes, Campus C9 3 Graduate Centre, 24. und 25.08.2023

Reflexionen über Darstellungs- und Ausdrucksmöglichkeiten mittels Sprache sind so alt wie die Literatur selbst. Literatur konstituiert sich sogar über poetische Abweichungen von der Alltagssprache sowie ihre sprachbewussten und sprachreflexiven Eigenschaften. Immer wieder werden in literarischen Texten die Grenzen des sprachlich Darstellbaren ausgelotet oder Zweifel an einer sprachlichen sowie adäquaten Erfassung der Welt artikuliert. Sprachkritik und Sprachzweifel können auf ganz unterschiedliche Art und Weise präsent sein: Etwa über Aussagen auf Handlungs- oder Erzählebene oder selbstreflexive Passagen, explizit oder implizit durch Symbolik des Schweigens sowie Darstellung scheiternder Kommunikationsakte, über experimentelle Sprachspiele und Abweichungen vom gängigen Sprachgebrauch oder über die Verweigerung von Sinnhaftigkeit. So werden Sprachkritik und Sprachzweifel einerseits auf Ebene der Literatur dazu genutzt, über das Verhältnis von Kunst, potenzieller Wirklichkeit und Erkenntnis zu reflektieren, aber auch um andererseits über den literarischen Text hinaus auf gesellschaftliche oder politische Missstände hinzuweisen.

Ausgehend von einer klassisch-modernen Sprachkrise an der Wende zum 20. Jahrhundert sind es prominente Beispiele der österreichischen Literatur, in denen Sprachkritik und Sprachzweifel besonders präsent zu sein scheinen. In ihnen äußert sich der Einfluss sprachskeptischer Philosophen, wie beispielsweise Fritz Mauthner und im Laufe des 20. Jahrhunderts hauptsächlich Ludwig Wittgenstein. Aber auch eine spezifisch sprachkritische Tradition lässt sich in Verbindung mit sozialhistorischen Krisen und Veränderungsprozessen feststellen, beispielsweise als Reaktion auf gesellschaftliche Sprachklischees und propagandistischen Missbrauch der Sprache oder als Sprachverlust angesichts der Verbrechen während der NS-Zeit sowie des Schweigens darüber in der Nachkriegszeit.

Diese Phänomene möchte die Tagung zum Ausgangspunkt nehmen, um Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart diskutieren. Der Fokus soll auf literarischen Texten aller Gattungen von österreichischen Autor:innen liegen, die sich explizit sprachkritisch äußern, ihre Sprachverwendung in diesem Zusammenhang reflektieren oder Sprachskepsis artikulieren.

Hier finden Sie das Programm

 

Gastvortrag im Proseminar "Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur"

Am 19.07.2021 ab 10:15 Uhr findet im Proseminar „Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur“ ein digitaler Gastvortrag statt. Die Arbeitsstelle für Österreichische Literatur und Kultur (AfÖLK) lädt Dr. Mandy Dröscher-Teille von der Universität Hannover ein. Sie spricht über die österreichische Autorin Marlene Streeruwitz, zu deren Werk und Poetik sie einschlägig geforscht hat: Die „vier Schönheiten der Literatur“ - zur Poetik von Marlene Streeruwitz.

Der Vortrag über Microsoft Teams wird ca. 50min dauern, anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Bei Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich bitte per Mail an Dr. Stephanie Blum: stephanie.blum@uni-saarland.de 

Arbeiten in der AfÖLK

Unser neuer Arbeitsraum befindet sich zusammen mit der Fachrichtung Germanistik in Gebäude A2 2: Er bietet einen Arbeitsplatz für Besucherinnen und Besucher, die mit unserem Archivmaterial arbeiten möchten. Auch die Verwaltung der AföLK ist hier untergebracht, sowie Buchbestände aus den Nachlässen und das kleine Robert-Musil-Zeitungsarchiv.

Unsere Archivmaterialien sind in das Magazin der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) umgezogen, wo sie fachgerecht gelagert werden. Unter dem Link Archiv und Bestand erhalten Sie einen Überblick über unsere Materialien, die Bestandserfassung und deren digitale Abbildung sind noch in Arbeit.