Poetikdozentur für Dramatik
17.06.2019: Beginn der 8. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik: Rebekka Kricheldorf
Nach Rimini Protokoll, Roland Schimmelpfennig, Kathrin Röggla, Albert Ostermaier, Falk Richter, Milo Rau und She She Pop übernimmt die Dramatikerin Rebekka Kricheldorf in diesem Jahr die achte Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik der Universität des Saarlandes. Die Vorträge, die Kricheldorf in diesem Rahmen hält, sind öffentlich und finden an drei Montagabenden im Juni und Juli 2019 statt. Veranstaltungsorte sind das Saarländische Staatstheater, das Theater im Schlosskeller (Saarbrücker Schloss) und die Stadtgalerie Saarbrücken.
1974 in Freiburg i.Br. geboren, studierte Rebekka Kricheldorf zunächst Romanistik an der Humboldt-Universität Berlin (1995–1997), danach Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin (1998–2002). Bereits 2001 wurde sie zur Göttinger Dramatiker-Werkstatt eingeladen und erhielt ein Aufenthaltsstipendium auf Schloss Wiepersdorf, 2002 folgten der Autorenpreis der deutschsprachigen Theaterverlage und der Publikumspreis beim Heidelberger Stückemarkt für Prinzessin Nicoletta. Ein Märchen für Erwachsene, mit dem sie zugleich im März 2003 am Stadttheater Gießen als Dramatikerin debütierte. Seither sind über 30 Theaterstücke von ihr zur Aufführung gekommen u.a. in Bern, Göttingen, Heidelberg, Jena, Kassel, Mannheim, Nürnberg oder Osnabrück. Sie schrieb Auftragswerke für das Staatstheater Stuttgart, das Theater am Neumarkt Zürich, das Staatstheater Kassel und für das Deutsche Theater Berlin.
Kricheldorf erhielt 2003 für Kriegerfleisch den Kleist-Förderpreis. 2004 war sie Hausautorin am Nationaltheater Mannheim, von 2009 bis 2011 am Theaterhaus Jena. Mit ihren Stücken Die Ballade vom Nadelbaumkiller, Alltag & Ekstase und Fräulein Agnes wurde sie bereits drei Mal (2005, 2014 und 2018) zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. 2010 erhielt sie für Villa Dolorosa, ihre Nachdichtung von Tschechows Drei Schwestern, den Förderpreis Komische Literatur der Stadt Kassel.
Am Saarländischen Staatstheater war bereits 2011 Kricheldorfs Villa Dolorosa. Drei missratene Geburtstage zu sehen. Ab dem 30. März 2019 wird in der Alten Feuerwache die Uraufführung ihres neuesten Stücks Werwolf. Eine Mythengroteske zu sehen sein.
Seit über 15 Jahren schreibt Rebekka Kricheldorf spöttische Farcen, aberwitzige Komödien und kluge Grotesken. Sie nutzt Märchen- und Mythenstoffe als Vorlage, aber immer haben ihre Texte einen gesellschaftspolitischen Hintergrund. Im Aufspüren menschlicher Absurditäten spart sie nicht mit Selbstironie und entwickelt erhellenden Sprachwitz. Ihre Stücke sind wahre Theatertexte, da die Autorin nicht nur das dramatische Handwerk bestens beherrscht, einen Erzählbogen spannen und Pointen setzen kann, sondern darüber hinaus der Regie sowie den Schauspieler*innen im wahrsten Sinne des Wortes einen Spiel-Raum für szenische Fantasie und unterschiedliche Interpretationen lässt. Anlässlich einer Einladung zu den Mülheimer Theatertagen attestierte die Jurorin und Theaterkritikerin Christine Wahl ihr ein „innovatives Fortschreiben der dramatischen Kanons“ und nannte sie eine Autorin, die unsere „Gesellschaft auf die Komödien-Spitze“ treibt.
Im Zentrum der Saarbrücker Vorträge von Rebekka Kricheldorf wird das Komische im Theater stehen: Komik als Überlebensstrategie, Humor als Werkzeug subversiver Aufklärung und ein Plädoyer für die Rehabilitation der Komödie. In ihren Vorlesungen wird Kricheldorf unter anderem der Frage nachgehen, warum sie sich „verstörende Unterhaltung“ (oder unterhaltsame Verstörung) als Mission erwählt hat, warum Unterhaltung im deutschen Theaterkontext oft ein Schimpfwort ist und warum dagegen zu protestieren sei. Dabei werden grundlegende Reflexionen zum Theater und zur theatralen Situation, zu Märchen, Mythen und Monstern auf der Bühne, zur Mischung von Hohem und Niederem, Trash und Hochkultur mit konkreten Einblicken in die eigene Werkstatt – insbesondere zur Entstehungsgeschichte der aktuellen Saarbrücker Uraufführung Werwolf – verbunden.
Hintergrund:
Als erste Universität des deutschsprachigen Raumes richtet die Universität des Saarlandes seit dem Wintersemester 2011/12 gemeinsam mit dem Saarländischen Staatstheater, der Landeshauptstadt Saarbrücken und der VHS Regionalverband Saarbrücken jährlich die einzige Poetik-Dozentur nur für Dramatik aus. Ziel ist es, herausragende Bühnenautoren und Theatermachende der Gegenwart aus Deutschland, der Schweiz und Österreich nach Saarbrücken einzuladen, um in öffentlichen Vorträgen ihre Poetik, ihren Begriff von Drama und Theater zu formulieren und darüber zu reflektieren.
Die Vorträge der ersten sieben Saarbrücker Poetikdozenturen für Dramatik liegen bereits gedruckt vor: Rimini Protokoll: „ABCD. Saarbrücker Poetikvorlesungen“ (2012), Roland Schimmelpfennig: „Ja und Nein“ (2014), Kathrin Röggla: „Die falsche Frage“ (2015; alle: Theater der Zeit, Berlin), Albert Ostermaier: „Von der Rolle. Über die Dramatik des Verzettelns“ (2016), She She Pop: „Sich fremd werden. Beiträge zu einer Poetik der Performance“ (2018), Falk Richter: „Disconnected. Tanz Theater Politik“ (2018), sowie Milo Rau: Das geschichtliche Gefühl. Wege zu einem globalen Realismus“ (2019; alle: Alexander Verlag, Berlin).
Termine:
Montag, 17. Juni 2019 | „Über Komik“ – Eröffnungsvortrag Mittelfoyer Saarländisches Staatstheater |
Montag, 24. Juni 2019 | „Über verstörende Unterhaltung“ – 2. Vortrag Saarbrücker Schloss, Theater im Schlosskeller |
Montag, 01. Juli 2019 | „Über Werwölfe“ – 3. Vortrag Stadtgalerie Saarbrücken |
Die Vorträge von Rebekka Kricheldorf beginnen jeweils um 20 Uhr und dauern rund eine Stunde; anschließend findet eine Diskussion statt. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Parallel findet an der Universität des Saarlandes ein Seminar zum Werk von Rebekka Kricheldorf statt, das ein Gespräch zwischen der Theatermacherin und den Studierenden einschließt.
Ansprechpartner:
Dr. Johannes Birgfeld, Studiendirektor i.H., Universität des Saarlandes, FR 4.1 Germanistik: j.birgfeld@mx.uni-saarland.de
Horst Busch, Chefdramaturg Saarländisches Staatstheater, Künstlerischer Leiter Schauspiel: H.Busch@staatstheater.saarland
28.05.18: Beginn 7. Saaarbrücker Poetikdozentur für Dramatik
Nach Rimini Protokoll, Roland Schimmelpfennig, Kathrin Röggla, Albert Ostermaier, Falk Richter und Milo Rau übernimmt das Performance-Kollektiv She She Pop in diesem Jahr die siebte Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik der Universität des Saarlandes. Die Vorträge, die She She Pop in diesem Rahmen hält, sind öffentlich und finden an drei Montagabenden im Mai und Juni 2018 statt. Veranstaltungsorte sind das Saarländische Staatstheater, der Schlosskeller im VHS-Zentrum Saarbrücken und der Festsaal im Rathaus Saarbrücken.
Gegründet 1993 am Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, besteht das seit 1998 in Berlin ansässige Performance-Kollektiv She She Pop aus den sieben Mitgliedern Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou und Berit Stumpf. Die Theaterarbeiten des Kollektivs entstehen bewusst außerhalb der hierarchischen Strukturen des Repertoiretheaters, zählen zu den originellsten im Gegenwartstheater und zeichnen sich nicht zuletzt durch die konsequente Selbstverpflichtung gegenüber dem Theater als Experiment und der zentralen Rolle des Publikums als Mitakteur in den theatralen Verhandlungen aus. Seit 2003 ist das Theater HAU Hebbel am Ufer in Berlin kontinuierlicher Kooperationspartner, außerdem entstanden Koproduktionen mit den Münchner Kammerspielen, Kampnagel Hamburg, Forum Freies Theater in Düsseldorf, dem Schauspiel Stuttgart, brut Wien oder dem Theatre de la Ville Paris.
Fast 30 Produktionen hat das Kollektiv bereits erarbeitet. Darin reflektieren sie die in Film-, Fernseh- und Musikindustrie angebotenen Identifikationsmodelle („Trust“ 1998), verwandeln den Theaterraum in ein Tanzparkett („Warum tanzt ihr nicht?“ 2004), blicken zurück auf das Aufwachsen in Ost und West vor dem Fall der Berliner Mauer als Akt subjektiver und kollektiver Geschichtsschreibung („Schubladen“ 2012) oder untersuchen die Macht des Eigentums und die Verwerfungen der Repräsentation in unserer Gegenwart („Oratorium“ 2017). „Testament“ (2010) führt vor der Folie von Shakespeares „König Lear“ auf der Bühne die Performer von She She Pop mit ihren Vätern zusammen und untersucht schmerzhaft und heiter die Komplexität des Erbens, der Hoffnungen und Enttäuschungen, die mit dem „Ausgleich zwischen den Generationen“ (She She Pop) verbunden sind.
Die künstlerischen Entscheidungen werden bei She She Pop im Kollektiv gemeinsam getroffen und stets auf der Bühne mitreflektiert. Die Mitglieder des Kollektivs sind zugleich DramaturInnen, AutorInnen und die Performer in ihren Stücken. Das Einbindung der eigenen Autobiografien ist dabei, wie She She Pop betonen, „vor allem Methode, nicht Zweck der Arbeit“.
Mit She She Pop ehrt die Saarbrücker Poetikdouzentur für Dramatik eine der wichtigsten Stimmen der Performance-Kunst in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren. Für „Testament“ wurden She She Pop 2011 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und mit dem Friedrich-Luft-Preis (2010) und dem Preis des Goethe-Instituts beim Festival Impulse (2011) ausgezeichnet. Die Hörspielfassung von „Testament“ erhielt den Hörspielpreis der Kriegsblinden (2012). Zu Recht werden She She Pop gelobt für ihre Fähigkeit, vom »Persönlichen ins Universelle vorzudringen« (Der Tagesspiegel), »die großen Daseinsfragen« »ebenso geist- und gefühlvoll, so anrührend und anspielungsreich« (NZZ) auf die Bühne zu bringen.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Kollektivs setzen sich She She Pop in den Vorträgen der siebten Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik mit Fragen auseinander, die ihre Arbeit von Beginn an begleitet haben: Wie funktioniert die Beziehung zwischen Publikum und Performern? Wie arbeitet man künstlerisch im Kollektiv? Was bedeutet das Eigene im autobiographischen Material?
Bereits im Jahr 2013 waren She She Pop im Rahmen des Festivals Perspectives im Saarland mit ihrer Produktion „Testament“ zu erleben.
Hintergrund:
Als erste Universität des deutschsprachigen Raumes richtet die Universität des Saarlandes seit dem Wintersemester 2011/12 gemeinsam mit dem Saarländischen Staatstheater, der Landeshauptstadt Saarbrücken und der VHS Regionalverband Saarbrücken jährlich die einzige Poetik-Dozentur nur für Dramatik aus. Ziel ist es, herausragende Bühnenautoren und Theatermachende der Gegenwart aus Deutschland, der Schweiz und Österreich nach Saarbrücken einzuladen, um in öffentlichen Vorträgen ihre Poetik, ihren Begriff von Drama und Theater zu formulieren und darüber zu reflektieren.
Die Vorträge der ersten vier Saarbrücker Poetikdozenturen für Dramatik liegen bereits gedruckt vor: Rimini Protokoll: „ABCD. Saarbrücker Poetikvorlesungen“ (Berlin 2012), Roland Schimmelpfennig: „Ja und Nein“ (Berlin 2014), Kathrin Röggla: „Die falsche Frage“ (Berlin 2015), sowie Albert Ostermaier: „Von der Rolle. Über die Dramatik des Verzettelns“ (Berlin 2016). Die Vorträge von Falk Richter, Milo Rau und She She Pop folgen im Verlauf des Jahres 2018 im Druck.
Termine:
Montag, 28. Mai 2018, 20 Uhr: „Wir sind einige von euch“ – Eröffnungsvortrag, mit Lisa Lucassen. Mittelfoyer Saarländisches Staatstheater
Montag, 11. Juni 2018, 20 Uhr: „Platzwechsel“ – 2. Vortrag, mit Ilia Papatheodorou. Schlosskeller VHS: 2. Vortrag
Montag, 18. Juni 2018, 20 Uhr: „Was man aufs Spiel setzt“ – 3. Vortrag, mit Sebastian Bark. Festsaal, Rathaus Saarbrücken.
Die Vorträge inclusive Videomaterial aus Arbeiten von She She Pop beginnen jeweils um 20 Uhr und dauern rund eine Stunde; anschließend findet eine Diskussion statt. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Parallel findet an der Universität des Saarlandes ein Seminar zum Werk von She She Pop statt, das ein Gespräch zwischen dem Theatermacher und den Studierenden einschließt.
15.05.2017: Beginn der 6. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik: Mio Rau
Die 6. Saarbrücker Poetikodzentur für Dramatik bietet die seltene Gelegenheit, den Schweizer Film- und Theatermacher, Autor und Aktivisten Milo Rau gleich in sieben Veranstaltungen zu, von und mit Milo Rau kennen zu lernen! Möglich wird dieser Veranstaltungsreigen durch die Zusammenarbeit der Saarbrücker Poetikodzentur mit dem Festival Perspectives und mit dem Institut Pierre Werner in Luxemburg.
Die sechs Termine im Einzelnen:
Mo. 15.05.2017, 20 Uhr: | 1. VORLESUNG von MILO RAUM |
Mo. 22.05.2017, 20 Uhr: | 2. VORLESUNG von MILO RAU |
Di. 23.05.2017, 19 Uhr | THEATER UND GLOBALER REALISMUS |
Do. 25.05.2017, 20 Uhr | Milo Rau:Die Moskauer Prozesse (FILM) Kino achteinhalb – im Rahmen des 40. Festivals Perspectives – mit Eintritt |
Mo. 29.05.2017, 20 Uhr: | 3. VORLESUNG von MILO RAU |
07.06.2017, 20 Uhr | Milo Rau: EMPIRE (Gastspiel) |
08.06.2017, 20 Uhr | Milo Rau: EMPIRE (Gastspiel) |
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei!
04.01.2016: 5. Saarbrücker Poetikodzentur für Dramatik - Falk Richter
Der Dramatiker, Schauspiel- und Opernregisseur Falk Richter übernimmt nach Rimini Protokoll, Roland Schimmelpfennig, Kathrin Röggla und Albert Ostermaier die fünfte Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik der Universität des Saarlandes mit 3 öffentlichen Vorträgen im Januar 2016!
1969 in Hamburg geboren, debütierte Falk Richter bereits 1994 als Regisseur und als Dramatiker. Seither gehört Richter zu den international erfolgreichsten und einflussreichsten deutschsprachigen Dramatikern mit Uraufführungen und Projekten in den USA, Australien, Belgien, Frankreich, Japan, Norwegen oder der Schweiz ebenso wie an den großen deutschsprachigen Theaterhäusern. Richters Arbeiten beeindrucken und berühren durch die Radikalität, mit der er in ihnen Stellung bezieht – gegen Krieg, Propaganda, mediale Manipulation, den neoliberalen Kapitalismus –, mit der er Kritik der Medien betreibt, den Schmerz der Erosion menschlicher Nähe in einer zunehmend entfremdeten Welt sichtbar macht. Seine Stücke polarisieren im besten Sinn: sie lassen nicht kalt, sie provozieren, reizen, fordern eine Stellungnahme. Dies gilt besonders auch für ihre Ästhetik: Richters Texte nutzen die neuen Medien, die sie analysieren, stellen sie aus. Und sie suchen für die Erfahrungen der Gegenwart nicht nur sprachlichen, sondern ebenso körperlichen Ausdruck im choreografischen Theater, das er vor allem in der mehrjährigen Zusammenarbeit mit der Choreografin Anouk van Dijk entwickelt hat.
Die Auszeichnung mit der fünften Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik ehrt mit Falk Richter einen Theatermacher, dessen Stücke rauschhaft, fordernd und anspielungsreich eine konsequente Analyse und Kritik des Lebens in der neoliberalen Wirklichkeit unternehmen. Seine Stücke nötigen den Zuschauer, Haltung zu entwickeln – ob »Gott ist ein DJ« (1999), »Nothing hurts« (1999), »Unter Eis« (2004), »Rausch« (2012) oder Richters jüngste, gerade erst uraufgeführte, heftig diskutierte Arbeit »Fear« über Deutschland als ein Land, in dem die Angst grassiert, zwischen Pegida und Flüchtlingskrise.
Termine:
Montag, 04. Januar 2016 | Eröffnungsvortrag | Alte Feuerwache (Saarländisches Staatstheater) |
Montag, 11. Januar 2016 | 2. Vortrag | VHS Saarbrücken (Kellertheater im Schloss) |
Dienstag, 12. Januar 2016 | Lesung von Falk Richter | Künstlerhaus Saarbrücken |
Montag, 25. Januar 2016 | 3. Vortrag | Saarbrücker Stadtgalerie |
jeweils um 20 Uhr.
Zu den Vorträgen (60 Min., anschließend Diskussion) sind alle Interessierten herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Parallel findet an der Universität des Saarlandes ein Seminar zum Werk Falk Richters statt, das ein Gespräch mit dem Autor und den Studenten einschließt.
Alle Details: hier.
07.02.15: Kathrin Rögglas Poetikvorlesungen als Buch erschienen!
Soeben ist Band 3 der Saarbrücker Poetikvorlesungen für Dramatik erschienen:
Kathrin Röggla:
Die falsche Frage.
Theater, Politik und die Kunst, das Fürchten nicht zu verlernen.
Mit einem Nachwort hg. v. Johannes Birgfeld.
Berlin: Theater der Zeit 2015. 14 Euro.
Zusammen mit Rimini Protokoll: ABCD (Berlin 2012) und Roland Schimmelpfennig: Ja und Nein (2014) bietet das Buch einen einzigartigen Einblick in das Theatergeschehen der Gegenwart und seine Poetik.
02.02.15: 3. Vortrag von Albert Ostermaier (Festsaal des Saarbrücker Rathauses)
Albert Ostermaier während seines 3. Vortrags der 4. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik (Festsaal des Saarbrücker Rathauses)
26.01.2015: 2. Vortrag von Albert Ostermaier (Volkshochschule)
Albert Ostermaier im Gespräch mit Ursula Thinnes (Staatstheater Saarbrücken) und Prof. Miedema
Albert Ostermaier beim 2. Vortrag der 4. Saarbrücker Poetikdozentur in der Volkshochschule Saarbrücken (Kellertheater im Schloss)
12.01.ff: 4. Poetikdozentur für Dramatik: Albert Ostermaier
Nach Rimini Protokoll, Roland Schimmelpfennig und Kathrin Röggla übernimmt der Münchener Dramatiker, Lyriker und Prosaautor
Albert Ostermaier
die 4. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik
Drei öffentliche Vorträge im Januar und Februar 2015 sowie eine Lesung
1967 in München geboren, ist Albert Ostermaier die seltene Ausnahme eines Schriftstellers, der gleichermaßen als Lyriker, Dramatiker und Prosaautor arbeitet und in allen drei literarischen Feldern höchste Anerkennung genießt. Ausgezeichnet u.a. mit dem Ernst-Toller-Preis (1997), dem Kleist-Preis (2003) und dem Bertolt-Brecht-Preis (2010), hat Albert Ostermaier als Dramatiker auf allen großen Bühnen des Landes von Hamburg über Bochum, Frankfurt, Mannheim und München bis Wien reüssiert. Die Auszeichnung mit der 4. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik ehrt in Albert Ostermaier einen Bühnenautor, der zu den wichtigsten Stimmen eines dezidiert literarischen Theaters der Gegenwart gehört: Er ist, wie sein Kollege Helmut Krausser betont hat, "ein Dramatiker, der noch dem Wort vertraut, dem es für sein Theater nicht genügt, wenn es irgendwo knallt. Er ist in die Worte verbissen wie sonst kaum jemand aus seiner Generation".
Auf die stets wachsende Vielfalt medialer Wahrnehmungs- und Deutungsangebote versuchen Ostermaiers Theatertexte eine ästhetisch angemessene Antwort zu finden. Anschließend u. a. an Bertolt Brecht arbeiten Ostermaiers Dramen mit einer Theaterästhetik der Verfremdung, "die den Fluss der Gesten und der alltäglichen Zusammenhänge unterbricht" (Franziska Schößler). Metadramatisch und intertextuell konzipiert, arbeiten sie mit Referenzen auf Autorenfilme von Achternbusch, Herzog oder Wenders und auf Filme des Mainstreams, spielen mit Mythen der Gegenwart ebenso wie mit denen der Antike. Wie seine Prosa und Lyrik fokussieren auch die Dramentexte Ostermaiers das Radikale, extreme Erfahrungen, Leidenschaften - sie sind herausfordernde postmoderne Bildmuster aus pop- und hochkulturellen Anspielungen, verfasst in einem unverwechselbaren Sound.
Termine
Mo. 12.01. | 20:00 | Eröffnungsvortrag (Saarländisches Staatstheater, Mittelfoyer) |
Mo. 26.01. | 20:00 | 2. Vortrag (VHS Saarbrücken - Kellertheater im Schloss) |
So. 01.02. | 20:00 | Lesung von Albert Ostermaier (Saarländisches Künstlerhaus) |
Mo. 02.02. | 20:00 | 3. Vortrag (Saarbrücken, Festsaal des Rathauses) |
Zu den Vorträgen (60 Min., anschließend Diskussion) sind alle Interessierten herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Parallel findet an der Universität des Saarlandes ein Seminar zum Werk Albert Ostermaiers statt, das ein Gespräch mit dem Autor und den Studierenden einschließt.
30.11.: Buchrpäsentation Roland Schimmelpfennig: Ja und Nein (Berlin)
Roland Schimmelpfennigs Vorlesungen im Rahmen der 2. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik sind im August 2014 im Verlag Theater der Zeit im Druck erschienen. Am 30. November fand in der Theaterbuchhandlung Einar & Bert in Berlin die Buchrpäsentation in Form eines Gesprächs mit Roland Schimmelpfennig statt:
Roland Schimmelpfennig (li.) im Gespräch mit J. Birgfeld (re.)
(Foto: Paul Tischler)
02.06. ff.: 3. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik: Kathrin Röggla
Nach Rimini Protokoll (2011) und Roland Schimmelpfennig (2012) übernimmt im Sommer 2014 die vielfach ausgezeichnete Dramatikerin und Prosaautorin
Kathrin Röggla
die 3. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik!
"Zu ergründen, welche Herrschaftsstrukturen unsere Gegenwart ausmachen, wie man sich dagegen wehrt und welche Sprache dabei zu sprechen ist, ohne das Fürchten zu verlernen", ist das Thema der Dramatik Rögglas. In drei öffentlichen Vorträgen wird sie ihr Konzept und ihre Visionen vom Theater erläutern, Einblicke in ihre Werkstatt geben. Rasante wie intellektuell scharfe Reflektionen über Politik und das Theater sind von ihren Vorträgen zu erwarten. Anschließende Gespräche bieten die Gelegenheit, mit einer der interessantesten Dramatikerinnen der Gegenwart über zeitgenössisches Theater zu diskutieren.
So. 15.06.2014 | 20 Uhr: Saarländisches Staatstheater, Sparte 4: |
Mo. 16.06.2014 | 20 Uhr: Saarländisches Staatstheater, Alte Feuerwache |
Mo. 23.06.2014 | 20 Uhr: Rathaus Saarbrücken, Festsaal: |
Mo. 07.07.2014 | 20 Uhr: Saarländisches Staatstheater, Mittelfoyer: |
Alle Details unter: www.poetikdozentur-dramatik.de