Ausstellung
"9/11 — Vom Ereignis zum Gedächtnis"
Die Ausstellung im "Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass" der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) widmet sich in drei Teilen dem globalen Medienereignis, den unmittelbaren politischen und gesellschaftlichen Folgen für die USA und Europa sowie der künstlerischen Verarbeitung und dem Fortbestehen im kollektiven Gedächtnis.
Das Herzstück der Ausstellung bilden die Augenzeugen-Fotographien von Reinhard Karger, der an jenem 11. September 2001 in New York zu Besuch war. Um diese beeindruckenden Aufnahmen herum erzählen einige ausgewählte Objekte vom Ereignis und der damaligen Berichterstattung, von der Erinnerungskultur und von Verschwörungstheorien, sowie von den bis heute reichenden Auswirkungen der Terroranschläge.
(1) 9/11 als globales Medienereignis
Die Terroranschläge des 11. September 2001 (kurz: 9/11) erschütterten vor inzwischen 20 Jahren die Welt – die Livebilder wurden zu einem globalen Medienereignis, und die Visualität der Anschläge hat sich fest in das kulturelle Gedächtnis unserer Zeit eingebrannt: Zufällige Fotografien von Augenzeugen wie auch die Aufnahmen der Nachrichtensender gingen live im Fernsehen und auf den Titelseiten von Zeitungen und Zeitschriften um die Welt.
Zahlreiche Originalobjekte aus der globalen Presseberichterstattung stellen damit den Schwerpunkt dieses Ausstellungsteils dar. Darüber hinaus zeichnen Text- und Bildtafeln die Chronologie der Ereignisse detailliert nach und widmen sich der ikonischen Symbolik der Türme des World Trade Centers sowie des Pentagons.
(2) Unmittelbare Folgen
Zu den direkten Konsequenzen dieser nahezu weltweit in Echtzeit erlebten Terroranschläge — von Karlheinz Stockhausen daher etwas zynisch als »das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos« bezeichnet — zählen sowohl künstlerische Positionen und Auseinandersetzungen von Kunstschaffenden wie auch die (teilweise bis heute spürbaren) politischen Folgen, etwa mit dem in zahlreiche Bereiche des Privatlebens eingreifenden »Patriot Act« oder der »See Something, Say Something«-Kampagne.
Abgerundet wird dieser Teil durch Texttafeln mit Ausschnitten aus zentralen Reden der ersten Tage (u.a. von US-Präsident George W. Bush, Bundeskanzler Gerhard Schröder) sowie fotographische Beispiele der sich neu entwickelnden und fortan das alltägliche Bild der Großstädte bestimmenden urbanen Sicherheitsarchitektur.
(3) Erinnerungskultur
Mit der Einrichtung einer imposanten Gedenkstätte und dem Neubau des »One World Trade Center« an der Südspitze Manhattans hat sich »Ground Zero« inzwischen erneut verändert. Und so bleiben die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA (aber auch in Europa) weiterhin im kollektiven Gedächtnis präsent, wie sowohl Fotografien im dritten Ausstellungsteil zeigen, sich aber ebenso an der Präsenz zahlreicher Verschwörungstheorien ablesen lässt.
Die rezente Gedenkkultur wie auch die Instrumentalisierung des Ereignisses können anhand einzelner Objekte – von den 9/11-Briefmarken des USPS bis zur roten »Make America Great Again«-Schirmmütze – aufgezeigt werden. Ein weiterer Schwerpunkt stellt die literarische, filmische und bildkünstlerische Auseinandersetzung dar, die mit Objekten sowie auf Texttafeln nachgezeichnet werden.
Besuch
Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über die jeweils geltenden Sicherheits- und Hygiene-Regelungen zur Eindämmung des "Corona"-Virus. Der Ausstellungsraum darf derzeit von max. vier Personen gleichzeitig betreten werden.
Der barrierefreie Ausstellungsraum ist vom 7. Juli bis zum 14. September 2021 zu den Öffnungszeiten der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) geöffnet: Mo–Fr: 10 bis 21 Uhr