Referenten und Vorträge
13. Regionalforum Saar - 21.01.2025
Dr.-Ing. Udo Engelmann
Titel: Technologien zur nachhaltigen Reduktion von CO2-Emissionen für On- und Off-Road Anwendungen
Abstract: Die nationale und globale Transformation zu einer nachhaltigen Mobilität führt zu einem Paradigmenwechsel von fossil betriebenen Systemen zu elektrifizierten und wasserstoffbasierten Antriebstechnologien. Dieser Vortrag untersucht die Herausforderungen und Chancen, die mit der Implementierung von batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Lösungen in On- und Off-Road-Anwendungen verbunden sind. Der Schwerpunkt liegt auf den technologischen Fortschritten, die für diesen Wandel erforderlich sind, einschließlich Innovationen bei Materialien und Antriebssystemen.
Lebenslauf: Dr. Udo Engelmann absolvierte 2007 das Abitur und leistete anschließend seinen Grundwehrdienst. Von 2008 bis 2015 studierte er Leichtbau mit Schwerpunkt Faserverbund und schloss mit einem Master of Science ab. Direkt im Anschluss begann er eine Hybridpromotion in Zusammenarbeit mit der Daimler AG in Hamburg und der TU Chemnitz. Seine Dissertation mit dem Titel „In-situ-Prozesse für hybride Strukturbauteile in Leichtbauweise“ wurde 2022 abgeschlossen. Während dieser Zeit arbeitete er zunächst am Standort des Mercedes-Benz Werks in Hamburg (2015–2016) und forschte anschließend an der Professur Strukturleichtbau und Kunststofftechnik (SLK) der TU Chemnitz (2016–2021). 2022 wechselte er zur Stack Hydrogen Solutions, wo er als Technischer Projektleiter tätig war. Seit 2024 ist er bei HYDAC New Technologies beschäftigt. Seine Expertise umfasst den Leichtbau, hybride Strukturbauteile und technische Projektleitung mit einem Fokus auf innovative Technologien und nachhaltige Lösungen.
Dr.-Ing. Florian Schäfer
Titel: Wasserstoff - eine hochaktuelle Herausforderung für metallische Werkstoffe
Abstract: Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung des Energiesektors und der Entwicklung nachhaltiger Antriebssysteme. Insbesondere für die Energie- und Mobilitätswende gilt Wasserstoff als vielversprechender Energieträger für emissionsfreie Fahrzeuge, aber auch für die Speicherung erneuerbarer Energien über lange Zeiträume und als schnell verfügbarer Energieträger. Der Einsatz von Wasserstoff stellt jedoch hohe Anforderungen an die Werkstoffe, insbesondere an metallische Werkstoffe, die in Wasserstoffumgebungen eingesetzt werden. Prominentes Beispiel sind Linepipestähle. Hochfeste Stähle und gehärtete hochfeste Stähle und gehärtete Bereiche wie Schweißnähte und deren Wärmeeinflusszonen sind anfällig für Wasserstoffschädigung, die als Wasserstoffversprödung seit mehr als 150 Jahren bekannt ist und zu einer signifikanten Reduktion der Stabilität und Lebensdauer von Bauteilen führen kann. Dieser Vortrag befasst sich mit der Herausforderung der Wasserstoffversprödung. Es wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten bestehen, Wasserstoffgehalte für die Werkstoffprüfung im Prüfkörper einzustellen und welche Herausforderungen bestehen, Wasserstoffgehalte lokal im Gefüge, aber auch globale Wasserstoffgehalte im Werkstoff zuverlässig zu bestimmen. Da es bisher nur wenige genormte Prüfverfahren für Werkstoffe unter Wasserstoffbelastung gibt, werden Ansätze zur Prüfung von Wasserstoffeffekten auf das Verformungsverhalten von Werkstoffen vorgestellt und diskutiert, die aktuell in Normungsprozesse einfließen sollen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der experimentellen Untersuchung der Wirkungsmechanismen von Wasserstoff auf atomarer Ebene innerhalb der Mikrostruktur eines metallischen Werkstoffs.Hierzu werden ausgefeilte, speziell angepasste Experimente vorgestellt, die den Einfluss von Wasserstoff auf das plastische Verhalten, die Bruchmechanik und das Ermüdungsverhalten metallischer Werkstoffe untersuchen. Diese Forschung ist entscheidend, um die Langzeitzuverlässigkeit von Werkstoffen in Wasserstoffanwendungen zu gewährleisten und damit die sichere Integration von Wasserstofftechnologien in nachhaltige Antriebs- und Energiesysteme zu ermöglichen.
Lebenslauf: Dr.-Ing. Florian Schäfer leitet die Arbeitsgruppe "Wasserstoffeffekte in Materialien und skalenübergreifende Werkstoffprüfung" am Lehrstuhl für Experimentelle Methodik der Werkstoffwissenschaften an der Universität des Saarlandes. Florian Schäfer begann seinen beruflichen Werdegang in der Sozialarbeit und studierte berufsgeleitend Werkstoffwissenschaften an der Universität des Saarlandes wo er 2018 promoviert wurde. 2019 übernahm der die Wasserstoffgruppe am Lehrstuhl von Prof. Dr. Christian Motz. Er initiierte 2022 die Gründung eines Fachausschusses Wasserstoffeffekte in Materialien bei der DGM und leitet seither den Arbeitskreis Materialprüfung unter Wasserstoffeinfluss.
E-Mail Kontakt
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Tel. +49 681 302-70515
Organisation
- Dr.-Ing. Sylvia Hartmann (Vorsitzende)
- Prof. Dr. mont. Christian Motz
- Prof. Dr.-Ing. Frank Mücklich
- Dr.-Ing. Domnin Gelmedin
- Mirko Roca
- Dr.-Ing. Sebastian Slawik
Veranstalter
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Inhaltlich verantwortlich
Prof. Dr.-Ing. Frank Mücklich, Universität des Saarlandes, Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe, Campus, Gebäude D3 3, 66123 Saarbrücken, Deutschland. Tel.: +49 681 302 70500, fuwe-sekretariat(@)matsci.uni-sb.de