Dissertation "Translatorische Wirkung"
Dissertation: Translatorische Wirkung. Ein Beitrag zum Verständnis von Übersetzungsgeschichte als Kulturgeschichte am Beispiel deutscher Übersetzungen französischer Kochbücher in der Frühen Neuzeit
Betreuer: Prof. Dr. Alberto Gil
Die Arbeit erschien 2008 im Peter Lang Verlag. Sowohl der gedruckte Teil als auch der ausführliche Anhang stehen hier als PDF zur Verfügung.
Die Untersuchung translatorischer Wirkung wurde bisher schon verschiedentlich vorgenommen. Den Versuch einer theoretischen Beschäftigung mit diesem Phänomen als Ganzem bietet jedoch erst die vorliegende Arbeit. Auf der Basis vorhandener Forschungsergebnisse aus verschiedenen Disziplinen und ihren Unterbereichen sowie der Erkenntnisse aus der vorgelegten Fallstudie konnte ein theoretischer Rahmen für den Einfluss erstellt werden, den Übersetzer und ihre Translate auf die zielkulturelle Gemeinschaft haben können. Dabei wurde festgestellt, dass es drei Bereiche gibt, deren Vorhandensein und deren Beziehungen zueinander das Grundgerüst für diese "translatorische Wirkung" bilden: Individuum und Kollektiv, die Kollektivelemente (materielle und virtuelle Einheiten menschlicher Realität) und das Translat. In dem so gesteckten Rahmen laufen, getragen von Individuen und Kollektiven, ständig vielerlei individuelle und kollektive Prozesse ab. Die Fallstudie zeigt deutlich, dass Translatoren, wie andere Individuen auch, mit ihrer Arbeit, sei es mit den Ausgangstext reproduzierendem (AT-reproduzierendem), AT-induziertem oder AT-freiem Handeln, zur Entstehung solcher Prozesse beitragen. Dadurch verändern sie die Gesamtheit aller Kollektivelemente sowohl quantitativ als auch qualitativ. Am Zustandekommen translatorischer Wirkung sind neben den Translatoren aber zahlreiche weitere determinierende Faktoren (individuelle, kollektive und translatorische Determinanten) beteiligt, die in der Arbeit systematisiert aufgeführt werden. Das theoretische Konzept "translatorische Wirkung" wurde in der Fallstudie in konkreten Analysen greifbar gemacht (s. Anhangdatei). Dort wird die translatorische Wirkung von Kochbuchübersetzungen aus dem Französischen ins Deutsche in der Frühen Neuzeit in mehreren Analysebereichen detailliert beschrieben.
Dr. Andrea Wurm
Diplom-Übersetzerin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Mitglied des UniGR Center for Border Studies | http://cbs.uni-gr.eu
Partner im MUST-Netzwerk | https://uclouvain.be/en/research-institutes/ilc/cecl/must.html
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