15.05.2025

Roland Rixecker spricht über Antisemitismus im Wissenschaftlichen Forum der Paul Fritsche Stiftung

Am 15. Mai hält der Jurist Roland Rixecker im Rahmen der Paul Fritsche Stiftung Wissenschaftliches Forum ein Vortrag. Der Präsident des saarländischen Verfassungsgerichtshofs spricht über jüdisches Leben und Antisemitismus. Die Veranstaltung findet um 18.15 Uhr auf dem Campus Homburg im zentralen Hörsaalgebäude 35 (Hörsaal 1) statt. Der Eintritt ist frei, zu der öffentlichen Vortragsveranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

„Gäbe es den Juden nicht, der Antisemit würde ihn erfinden“ – dieses Zitat des französischen Schriftstellers, Bühnenautors und Philosophen Jean-Paul Sartre hat Professor Rixecker als Titel seiner Gastvorlesung gewählt. Mit seinem Vortrag im Rahmen der regelmäßigen Vorlesungsreihe der Paul-Fritsche-Stiftung möchte er einen Überblick über jüdisches Leben und Antisemitismus in der Gegenwart geben. Roland Rixecker ist Experte für dieses Themengebiet, denn neben seinen Funktionen als Präsident des Verfassungsgerichtshofes im Saarland sowie Honorarprofessor der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Saar-Universität ist er auch Beauftragter für jüdisches Leben im Saarland und gegen Antisemitismus.

Antisemitismus gib es seit mindestens zwei Jahrtausenden. Während der religiös motivierte Antisemitismus heute nicht mehr sonderlich weit verbreitet ist, hat sich Ende des 19. Jahrhunderts ein rassistisch begründeter Antisemitismus verbreitet, der nach dem Zweiten Weltkrieg durch einen israelbezogenen Antisemitismus abgelöst wurde. Alle Varianten basieren auf der Vorstellung, dass Juden angeblich in allen sozialen und politischen Bereichen Machtansprüche haben. In jüngster Zeit dominiert der Antisemitismus auf der Verurteilung der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern vor allem im Gazastreifen. Antisemitismus gibt es in allen gesellschaftlichen Schichten in vielen Ländern dieser Erde. 

Hintergrund des Referenten:

Der studierte Jurist und Betriebswirtschaftler begann seine berufliche Laufbahn am Landgericht Saarbrücken, war später zehn Jahre lang Staatssekretär im saarländischen Justizministerium und Präsident des Oberlandesgerichts Saarbrücken, bevor er das Amt des Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs übernahm.

Als von der Landesregierung bestellter Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus nimmt er im Saarland eine zentrale, unabhängige und beratende Stellung ein. Er ist seit 2019 Ansprechpartner für jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, Gruppen und Organisationen – auch mit Blick über die Grenzen der Großregion SaarLorLux. Er soll in seiner Funktion auf antisemitische Haltungen und Äußerungen aufmerksam machen, sie bekämpfen und dazu beitragen, antisemitische Vorfälle und Straftaten einzudämmen. 

Daneben koordiniert Professor Rixecker ressortübergreifend die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus. Er wirkt in entsprechenden Bund-Länder-Gremien mit und sensibilisiert durch seine Öffentlichkeitsarbeit die Gesellschaft für aktuelle und historische Formen des Antisemitismus. Zudem ist er vertraulicher Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich antisemitischer Vorfälle.

Eine Anfahrtsbeschreibung für die Veranstaltung am Donnerstag, 15. Mai um 18:15 Uhr auf dem Campus Homburg finden Sie hier.

Kontakt:
Paul-Fritsche-Stiftung Wissenschaftliches Forum
c/o Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes
Kirrberger Straße
D-66421 Homburg/Saar
Tel. 0 68 41 / 16 - 2 60 02