Katrin Arendt: Chemie auf Lehramt

Schon während ihrer Schulzeit in Merzig wollte Katrin Arendt Lehrerin werden. Mit 17 Jahren begann sie mit dem Lehramtsstudium an der Universität des Saarlandes. Sie brennt vor allem für die Lernforschung. Diesem Interesse an der Bildungsforschung kann die Studentin im Rahmen ihrer beiden Hiwi-Stellen nachgehen: Bei dem Chemie-Didaktik-Professor Christopher Kay hat sie mit Medienkompetenz und ihrer Anwendung in der Fachdidaktik zu tun, und bei dem Bildungswissenschaftler Jörn Sparfeldt arbeitet sie unter anderem im Bereich Inklusion und Umgang mit Heterogenität. Nach ihrer Abschlussprüfung, anschließendem Referendariat und Zweiter Staatsprüfung wird sie als fertig ausgebildete Lehrerin an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen unterrichten können.

"Wer sich für den Lehrerberuf entscheidet, belegt im Studium zwei sogenannte Lehramtsfächer sowie das Fach Bildungswissenschaften. Ich habe die Fächer Chemie und Deutsch für die Sekundarstufe I und II gewählt. Aber mein Lieblingsfach ist Chemie, und das bereits seit der Schulzeit. Das Fach ist abwechslungsreich, weil es Theorie und Praxis verbindet, und man kann das Gelernte gleich im Labor anwenden. Das Chemiestudium ist anstrengend und arbeitsaufwändig, doch für mich war es eine sehr intensive und schöne Zeit, und die familiäre Umgebung im Studium gleicht die Arbeitsbelastung aus. Damit meine ich das Arbeiten in kleinen Gruppen im Unterricht und im Labor sowie die gute Betreuung.

Die Studieninhalte umfassen die drei großen Bereiche Anorganische, Organische und Physikalische Chemie – da steckt auch viel Mathe und Physik drin –, darüber hinaus Industrielle Chemie, Toxikologie und Gefahrstoff- und Gesetzeskunde. Wir angehenden Lehrerinnen und Lehrer studieren außerdem Chemie-Didaktik. Das schließt die Themen Digitalisierung und Individualisierung, Stichwort Inklusion, ein. Die Didaktik zielt immer darauf, wie man die Schüler für das Fach aktivieren und faszinieren kann. Das wird unter anderem durch den Aspekt 'Chemie im Alltag' versucht. Denn Schüler sollen nicht nur für die Schule lernen, sondern Anwendungsbezüge erhalten. Wir Studenten bekommen den direkten Praxisbezug im Schülerlabor NanoBioLab: Hier lernt man, wie man die Fachwissenschaft in die Fachdidaktik umsetzen kann. Sind Schulklassen im Schülerlabor zu Besuch, so werden sie von uns Lehramtsstudenten betreut. Zudem müssen angehende Chemie-Lehrer zwei Fachpraktika belegen: Dabei bekommt jeder ein Thema aus dem Lehrplan. Im Verlauf des Semesters entwickelt man dazu Versuche, erstellt die passenden Unterrichtsmaterialien und hält am Ende eine Präsentation.

Neben den beiden Lehramtsfächern steht das Fach Bildungswissenschaften auf dem Programm. Dabei lernen wir unter anderem lernpsychologische Prozesse kennen. Schwerpunkte sind Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung – und die Frage, wie man Kinder in ihrer Entwicklung am besten unterstützen kann. Und ob man im Lehramtsstudium auf das richtige Pferd gesetzt hat, können wir im Rahmen von Schulpraktika testen. Das erste Orientierungspraktikum findet bereits nach dem ersten oder zweiten Semester statt und dauert fünf Wochen, zwei davon an einer Grundschule und drei Wochen an einer weiterführenden Schule. Bei zwei begleitenden Praktika hospitiert man jeweils einen Tag pro Woche an einer Schule – ein Semester lang. Außerdem stehen zwei Blockpraktika auf dem Lehrplan. Die Praktika sind gut übers Studium verteilt. In Phasen, in denen man viel Theorie hinter sich bringen muss, habe ich mich immer schon aufs nächste Praktikum gefreut."

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